Bergen - nicht nur die heimliche Hauptstadt Norwegens und ein perfektes Ziel für eine Städtereise in Europa, sondern auch ein tolles Ziel für Wanderbegeisterte. Ein Städtetrip in die Stadt am Inneren Byfjord lässt sich auch hervorragend mit Ausflügen zum Wandern verbinden.
Bergen liegt direkt am Wasser, ist aber auch von sieben Hausbergen umgeben. Zwei von ihnen, den Fløyen und den Ulriken, habe ich während meines Aufenthalts in Bergen erkundet. Von ihnen hat man nicht nur atemberaubende Ausblicke über Bergen, den Fjord und die wunderschöne Umgebung, sondern man kann dort auch dem quirligen Stadttrubel entkommen und in der Natur bei einer Wanderung etwas Ruhe finden. Und natürlich noch viel mehr schöne Ausblicke genießen.
Wenn ihr neben einer Wanderung auf einem der Hausberge auch gern durch die Stadt schlendert, dann schaut doch mal meine Tipps für einen Stadtrundgang auf eigene Faust an. Und wenn ihr auf der Suche nach Tipps und Informationen zu einer Reise nach Bergen seid, dann ist mein ausführlicher allgemeiner Guide für einen Städtereise nach Bergen genau die passende Lektüre für euch.
Sowohl der Fløyen als auch der Ulriken lassen sich entweder zu Fuß oder aber auch ganz entspannt mit einer Zahnrandbahn bzw. einer Gondel erklimmen. Zum Fløyen kommt man direkt aus der Innenstadt. Unweit des Fischmarkts befindet sich die Einstiegsstelle zur Zahnradbahn. Von dort geht es in wenigen Minuten bis zur Aussichtsplattform. Am besten steigt ihr hinten in den Wagon ein. Dann habt ihr bei der Fahrt nach oben den besten Blick auf Bergen. Den Ulriken hingegen kommt man mit einer Gondel hinauf. Es fahren immer zwei Gondeln parallel hinauf und hinab. Die Gondelstation des Ulriken liegt etwas außerhalb des Zentrums. Aber mit dem Bus und einem kurzen Fußweg von 10 Minuten erreicht man diese auch problemlos aus der Innenstadt.
Ich nehme euch in diesem Artikel mit auf zwei Wanderungen. Auf beiden Bergen habe ich jeweils die Panoramarunde gewählt. Es gibt sowohl auf dem Fløyen als auch dem Ulriken verschiedene Wanderungen. Sie unterscheiden sich in Schwierigkeit und Länge. Die Panoramawanderung auf dem Fløyen ist einfacher als die auf dem Ulriken. Wanderschuhe sind bei beiden Wanderungen unabdingbar, denn es geht viel über Stock und Stein und nicht immer auf asphaltierten Wegen entlang.
TIPP: Wander-App "Outdooractive"
Zwar sind die Wanderwegen auf dem Fløien und Ulriken ausgeschildert, aber nicht immer steht an jeder Abzweigung ein Schild, um einem den richtigen Weg anzuzeigen. Ich habe oft die kostenlose App
"Outdooractive" genutzt, um mir die Wanderwege anzeigen zu lassen. Auch findet ihr in dieser App die unterschiedlichen Wanderrouten mit Beschreibungen von Schwierigkeit, Länge, Höhenprofil etc.
Das hilft, um zu entscheiden, welche der Wanderungen die passende ist.
Wandern in Bergen: Die Panoramaroute auf dem Fløyen
Fløyen, wie bereits geschrieben, ist der zentralste Hausberg Bergens. Oben mit der Zahnradbahn (Fløibanen) angekommen (ein Ticket kostet 45 NOK (4,50€) für die einfache Fahrt), steht man direkt auf der Aussichtsplattform. Diese teilt man sich mit den vielen anderen Touristen, die nur auf den Fløyen kommen, um das schöne Panorama über der Stadt und den Fjord zu genießen. Was sie nicht wissen: wenn man auf dem Fløyen wandert, hat man noch viel mehr solcher tollen Ausblicke. Und diese teilt man sich dann nicht mit Hunderten von anderen Leuten.
Ich war an einem sonnigen Nachmittag auf dem Fløyen. Die Panoramarunde geht direkt bei der Aussichtsterrasse, wo sich auch ein Café und ein Restaurant befinden, los. Folgt den Schildern und schon nach wenigen Minuten habt ihr die Touristenmassen hinter euch gelassen. Da ich von ca. 17 bis 20 Uhr dort oben gewandert bin, war tatsächlich nicht mehr so viel los. Also, wer auch fast einsam auf dem Fløyen wandern möchte, der sollte dafür den frühen Vormittag oder späten Nachmittag wählen. Da es im Sommer dort sehr spät dunkel wird, kann man ohne Probleme auch noch in den Abend hinein auf dem Fløyen wandern.
Den ersten Stopp solltet ihr gleich nach ein paar Hundert Metern einlegen. Denn dann kommt ihr an einen kleinen Bergsee (Skomakerdiket). Da bis dorthin eine asphaltierte Straße führt, werdet ihr dort auch noch mehr Menschen als auf der weiteren Wanderung antreffen. Der Weg führt dann halb um den See herum und bei der Picknickstelle am Kopfende des Sees muss man in den Wald abbiegen. Ich habe diese Stelle nicht sofort gefunden, man muss also ein wenig die Augen offen halten.
Weiter geht es über einen kleinen Holzsteg und dann beginnt ein Abschnitt, auf dem man etwas kraxeln muss. Oben angekommen geht es auf einer asphaltierten Straße weiter bergauf. Für eine kleine Pause bietet sich ein weiterer kleiner Bergsee (Revurtjernet) an. Dort stehen sogar vereinzelt Holzbänke am Ufer. Nehmt euch am besten ein paar Minuten Zeit zum Verschnaufen und genießt einfach die Bergidylle. Ihr werdet nämlich noch ein bisschen Kraft und Puste benötigen. Der Anstieg auf den Fløyen ist zwar nicht steil, dafür aber recht lang mit einer kontinuierlichen Steigung.
Ihr werdet auf dem Aufstieg immer wieder an ausgeschilderten Aussichtspunkte vorbei kommen. Ihr müsst nicht bei allen stehen bleiben, aber ganz außer Acht lassen solltet ihr sie auch nicht. Jeder dieser Aussichtspunkte bietet euch ein anderes Panorama über Bergen und die Umgebung.
Wenn ihr zur Hütte Brushytten kommt, dann haltet euch links und geht die Straße weiter bergauf. Dies ist der letzte lange Anstieg. Nach dieser Energieleistung habt ihr den Gipfel erreicht. Habt ihr schon bereits während der Wanderung gedacht, dass jeder Ausblick schöner als der andere ist, dann macht euch auf den Ausblick auf dem Gipfel des Fløyen gefasst. Ich hatte bei Sonnenschein und blauem Himmel klare Sicht und konnte bis weit raus aufs Meer schauen. Für diesen Ausblick hat sich der Aufstieg alle Mal gelohnt.
Oben auf dem Gipfel ankommen, habt ihr zwei Möglichkeiten. Entweder geht ihr den gleichen Weg wieder zurück. Dies machen die meisten Leute. Sie gehen quasi nur die Hälfte der Panoramarunde. Die andere Option ist, die Wanderung auf dem Fløyen fortzusetzen. Auf diesem Abschnitt verlässt man die zum Wandern bequemen Straßen und das richtige Wandererlebnis beginnt. Es geht querfeldein und über Stock und Stein.
Es ist etwas schwierig, die richtige Abzweigung zu finden, um weiterhin auf der Panoramarunde zu bleiben. Hier hilft ein Blick auf die Karte in der Outdooractive-App. Wenn ihr nämlich die Abzweigung verpasst, geht ihr auf dem gut sichtbaren Wanderweg weiter und kommt nicht wieder beim Ausgangspunkt an der Aussichtsplattform an. Habt ihr einmal den richtigen Wanderweg gefunden, kommen besonders Wanderfans auf ihre Kosten. Man muss schauen, wo man auf dem steinigen und unebenen Weg seine Füße setzen muss. Mein Wanderherz hat auf diesem Streckenabschnitt auf jeden Fall höher geschlagen.
Auf diesem Abschnitt ist es wirklich etwas tricky, den richtigen Weg zu finden, da die Beschilderung eher mangelhaft ist. Auch solltet ihr diesen Weg nicht gehen, wenn es kurz vorher geregnet hat. Denn an eigen Stellen muss man tiefe Pfützen überwinden. Bei mir hatte es am Tag zuvor geregnet und nach einem Tag ohne Regen war es durchaus möglich dort entlang zu gehen.
Nach rund einer halben Stunde verlässt man dann wieder den anspruchsvollsten Part der Panoramaroute und geht noch ein Stückchen auf einer Straße durch den Wald bevor man zu einem weiteren Aussichtspunkt gelangt. Hier solltet ihr auf jeden Fall halten, denn er zeigt euch mal nicht Bergen, sondern alles, was sozusagen hinter der Stadt liegt.
Nach der Runde um den Gipfel des Fløyen herum, kommt ihr wieder an der Hütte Brushytten vorbei und könnt von dort den gleichen Weg wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückgehen. Die Wanderung hat eine Länge von x,xx km und mit Pausen könnt ihr dafür rund 3,5 Stunden einrechnen.
Wandern in Bergen: Die Panoramaroute auf dem Ulriken - dem höchsten Hausberg Bergens
Im Gegensatz zur oben beschriebenen Wanderung auf dem Fløyen ist die Panoramarunde auf dem Ulriken bedeutend anspruchsvoller. Gleich von Beginn an geht es über Steine und unwegsames Gelände. Geteerte Straßen oder ebene Wanderwege gibt es dort nicht. Aber alles der Reihe nach.
Auf den Ulriken, mit 643 Metern der höchste der sieben Hausberge Bergens, kommt man am besten mit der Gondel. Die Goldenstation befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums. Aus der Innenstadt fährt ein Bus, der Ulriken Express, direkt zur Gondelstation. Man kann aber auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zur Station "Haukeland sjukehus" fahren und von dort noch ungefähr 10 Minuten zu Fuß bis zur Gondelstation gehen. Allerdings geht dieser Weg bergauf.
Ein Ticket für zwei Gondelfahrten (auf den Berg und wieder herunter) kostet 185 NOK (ca. 18,50€). Am besten bringt ihr ein bisschen Zeit mit. Denn die Gondeln fahren nicht so regelmäßig wie die Zahnradbahn am Fløyen, da nur zwei Gondeln im Einsatz sind und diese parallel hinauf bzw. hinab fahren. Pro Gondel können ca. 15 Personen transportiert werden. Ich musste eine gute halbe Stunde am Nachmittag warten, bis ich mit der Gondel auf den Ulriken fahren konnte.
Oben auf dem Ulriken angekommen, bietet sich euch natürlich auch dort ein herrliches Panorama über die Stadt Bergen. Dort oben an der Gondelstation starten unterschiedliche Wanderungen. Für die Panoramarunde müsst ihr euch rechts halten. Gleich von Beginn an sind eure Kletterfähigkeiten gefragt. Denn es geht über Steine bergauf und bergab. Die Beschilderung der Wanderwege ist auch hier nur teilweise gut. Oft musste ich einen Blick auf die Outdooractive-App und den dort eingezeichneten Wanderweg werfen, um nicht von der Panoramaroute abzukommen.
Leider habe ich einmal zu wenig den Weg auf der App gegengecheckt und bin prompt einige Hundert Meter in die falsche Richtung gelaufen. Das wäre nicht so schlimm gewesen, wenn es nicht bergab und querfeldein gegangen wäre. Erst dachte ich, dass ich auch von dort wieder auf die Panoramarunde komme, aber leider musste ich nach rund einer halben Stunde auf dem falschen Wanderweg ernüchternd feststellen, dass ich in eine Sackgasse gewandert war. Da blieb nur noch eine Lösung: den ganzen Weg wieder zurück zu dem Punkt, an dem ich falsch abgebogen war.
Nachdem ich mich den Anstieg bei purer Sonneneinstrahlung wieder hochgequält hatte, war ich tatsächlich etwas ausgelaugt. Mir steckte wohl auch noch die Wanderung am Fløien vom Vortag in den Knochen. Also erst einmal auf einen Stein setzen, die Aussicht genießen, dabei einen Snack vertilgen und überlegen, was jetzt die schlauste Entscheidung ist. Ich wollte unbedingt die komplette Panoramarunde gehen, hatte aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Hälfte geschafft. Es lagen also noch anspruchsvolle Kilometer vor mir. Letztendlich hat der Verstand gesiegt und ich bin nach rund einem Drittel auf der Panoramarunde am Ulriken wieder umgekehrt.
Somit kann ich euch leider nicht sagen, wie der komplette Verlauf der Panoramarunde auf dem Ulriken ist. Aber was ich weiß: es ist eine Wanderung für Wandererfahrende. Man sollte das Gelände auf dem Ulriken nicht unterschätzen. Auch wenn es kräftezehrend ist, die Ausblicke, die ihr immer wieder während dieser Wanderung erleben werdet, entschädigen für alles. Nicht umsonst geht ihr auf der Panoramaroute. Ich würde schätzen, dass die komplette Wanderung um die 4 Stunden dauert.
Hinweis:
Ich empfehle euch die App "Outdooractive" aus freien Stücken. Es ist weder eine Kooperation, noch werde ich dafür bezahlt.
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 08 September 2022 15:16)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 08 September 2022 15:19)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 08 September 2022 17:11)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 08 September 2022 19:50)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 08 September 2022 19:52)
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